Das Team hinter UnlockSwitch, einem bislang nicht erschienenen Kopier- und Backup-System für die Nintendo Switch, hat überraschend angekündigt, seine gesamte Software und alle Projektdaten als Open Source bereitzustellen. Die Veröffentlichung soll schrittweise über die kommende Woche auf dem eigenen GitHub-Repository erfolgen – doch bislang sind dort noch keine neuen Dateien aufgetaucht.
Alle Hardware- und Softwaredaten sollen offen zugänglich werden
Nach eigenen Angaben plant UnlockSwitch, sämtliche Bestandteile des Projekts freizugeben. Dazu gehören:
- sämtliche PCB-Layouts und Designdateien
- der vollständige Quellcode des „Xtractor“-Boards
- Flash-Dateien und Firmware-Komponenten
- 3D-Modelle des Gehäuses
- sowie alle benötigten Tools für das Flashen und Testen der Hardware
Damit würde UnlockSwitch zu einem vollständig offenen Projekt – etwas, das bisher kein anderer Anbieter in diesem Bereich angeboten hat.
Verkaufsstart erst nach Veröffentlichung der Dateien
Das Team betonte, dass die Hardware erst dann verkauft werde, sobald alle Dateien öffentlich zugänglich sind. Man wolle maximale Transparenz bieten und der Community ermöglichen, das Projekt selbst zu verbessern oder eigene Varianten der Hardware zu entwickeln.
Allerdings hat UnlockSwitch in der Vergangenheit mehrfach Zeitpläne verfehlt. Erste Versionen des Projekts sollten bereits im letzten Jahr erscheinen – dazu kam es nie. Auch Testgeräte, die damals an Content Creator verschickt wurden, waren ohne funktionierende Firmware und konnten praktisch nicht eingesetzt werden.
Konkurrenzsituation: MIG Flash dominiert weiterhin den Markt
Während UnlockSwitch noch immer kein fertiges Produkt liefert, hat sich ein anderer Anbieter längst etabliert: MIG Flash (früher „MIG Switch“). Deren Flash-Karten und der zugehörige Dumper gelten in der Szene aktuell als zuverlässigste Lösung, sofern man sie außerhalb Deutschlands bestellt – denn mehrere deutsche Shops wurden rechtlich ausgebremst.
UnlockSwitch muss daher mit einem bereits gesättigten Markt konkurrieren. Die Szene reagiert entsprechend vorsichtig: Viele Nutzer warten erst einmal ab, ob die angekündigte Open-Source-Freigabe überhaupt erfolgt.
Auch OpenMig-Projekt ohne sichtbare Fortschritte
Zusätzlich gibt es kaum Neuigkeiten vom unabhängigen Projekt OpenMig, das früher angekündigt hat, technische Details der MIG-Hardware offenlegen zu wollen. Die ursprüngliche Webseite ist mittlerweile offline, und seit Monaten wurden keine verwertbaren Updates mehr veröffentlicht. Gerüchten zufolge soll UnlockSwitch dieses Projekt künftig betreuen – bestätigt wurde bisher jedoch nichts.
